

Sa., 20. Sep.
|Kulturelle Bestandsaufnahme
Ausstellung und Lesung
Lesung von Bert Rebhandl mit Gespräch und musikalischer Begleitung
Wann & Wo
20. Sep. 2025, 14:00 – 17:00
Kulturelle Bestandsaufnahme, Brotfabrik Wien, Absberggasse 27, Stiege 1, 1100 Wien, Österreich
Programm
14:00 – 17:00 Jause bei Kaffee und Kuchen
15:30 Uhr Lesung Bert Rebhandl aus seinem aktuellen Buch „Ein echter Wiener geht nicht unter - Familie Sackbauer und Österreichs Aufbruch in die Moderne“
Begleitung Walter Kabelka, Christof Stein
Bert Rebhandl, 1964 in Oberösterreich geboren, ist Journalist, Film- und Kulturkritiker.
Nach seinem Studium in Wien begann er 1993 für Der Standard zu schreiben, seit 2000 lebt er in Berlin und arbeitet von dort aus unter anderem für die FAZ. Seine Leidenschaft gilt dem Kino und der österreichischen Kulturgeschichte. 2019 erschien im Czernin Verlag sein Buch über den Filmklassiker „Der dritte Mann“. Mit seinem aktuellen Werk „Ein echter Wiener geht nicht unter. Die Familie Sackbauer und Österreichs Aufbruch in die Moderne“ widmet er sich nun einem Stück österreichischer Alltags- und Fernsehgeschichte, welches längst Kultstatus erreicht hat. In seiner Lesung lädt er dazu ein, die Familie Sackbauer neu zu entdecken – als Spiegel einer Gesellschaft im Wandel.
Christof Stein ist Mitbegründer (mit Elisabeth Gottfried) der „Kulturellen Bestandsaufnahme“ in der Brotfabrik Wien. Walter Kabelka moderiert und singt.
Lesung, Gespräch und musikalische Begleitung findet auf der originalen Kaffeehauseinrichtung der Fugger Stube des Hotels Schindler statt – eine stimmige Verbindung von Literatur und Geschichte im Kaffeehausambiente.
Die Fugger, eine der einflussreichsten Kaufmanns- und Bankiersfamilien Europas, stiegen durch Handel, Kredite und Bergbau vom Augsburger Handelshaus zu adeligen Großgrundbesitzern auf. Ihre enge Verbindung zu den Habsburgern und ihre Handelsstationen in Tirol und Wien (Lugeck, 1497) stärkten ihre Macht, während Heiratspolitik – etwa die Vermählung Ursula Fuggers 1503 – ihre Präsenz im österreichischen Adel festigte. So kam es wohl auch zur Verbindung nach Perchtoldsdorf, das durch seine Burg und Privilegien ein bevorzugter Ort des Adels war. Dort bestand ein Nebenarm der Familie Fugger, dessen Sitz später in das „Landhaus/Hotel Schindler“ am Marktplatz überging. Das Gebäude, einst „Gasthaus zum schwarzen Adler“, ein gotisches Baujuwel mit Wurzeln im 16./17. Jahrhundert, brannte 2021 ab.
Bewahrt werden konnten unter anderem diese historischen Thonet-Kaffeehausgarnituren, die bis heute ein Stück dieser bewegten, europäischen Kulturgeschichte erzählen.
Bildbeschreibung: Original Kaffeehauseinrichtung Thonet um 1920 der Fugger Stube des Hotels SchindlerBrunnergasse/Perchtoldsdorf (seit 500 Jahren in Besitz der Familie Fugger) Originalfotografie H. Wolf Perchtoldsdorf
Eine Veranstaltung von Kulturelle Bestandsaufnahme im Rahmen von Favorite Fall.

